Zahl der Obdachlosen auf Mallorca steigt auf 800

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Im Jahr 2024 sind aufgrund der Wohnungsnot auf Mallorca mehr als 800 Menschen obdachlos geworden. Dies bestätigen die Zahlen, die von mehreren mit der Kirche verbundenen sozialen Organisationen erhoben wurden. Sie schlagen Alarm wegen der wachsenden Zahl von Menschen, die gezwungen sind, auf der Straße zu leben.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 841 Menschen ohne Obdach von den Organisationen Sojorn, Fundació la Sapiència und Caritas Mallorca aufgenommen. Das sind 26 mehr als im Jahr zuvor.

Laut Teresa Riera, Koordinatorin des Wohnprogramms von Càritas, ist dies nur die Spitze des Eisbergs. „Unsere Wartelisten sind endlos. Wir sehen täglich das Leid von Menschen und Familien, die kein Zuhause finden können”, so Riera.

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Die Hilfsorganisationen nennen die Wohnungskrise auf Mallorca als Hauptursache für die steigende Zahl der Obdachlosen auf Mallorca. Die Kombination aus hohen Mieten und zunehmender Arbeitsplatzunsicherheit macht es laut Riera für viele Menschen fast unmöglich, eine eigene Wohnung zu mieten. Auch die Unterbringung bei Verwandten oder Bekannten hat irgendwann ein Ende, sodass sie gezwungenermaßen auf der Straße landen. „Das Recht auf eine würdige Wohnung ist für viele zu einer Utopie geworden”, sagt sie.

Menschen ohne Dach über dem Kopf leiden häufiger unter Gesundheitsproblemen und psychischen Beschwerden. Außerdem ist es schwierig, ohne festen Wohnsitz Arbeit zu finden oder sich bei der Gemeinde anzumelden, was die Wiedereingliederung von Obdachlosen in die Gesellschaft noch weiter erschwert.

Anlässlich des Tages der Obdachlosen am kommenden Sonntag (26.10.2025) starten die Organisationen ihre jährliche Sensibilisierungskampagne. Unter dem Motto „Sense llar, però amb somnis” (Ohne Zuhause, aber mit Träumen) wird am Samstag auf der Plaza Mayor in Palma ein Manifest für Obdachlose verlesen. Auch Menschen, die selbst auf der Straße leben, werden hier zu Wort kommen.

Am Sonntag finden zwei Sondermessen in der Kathedrale von Palma und in der Pfarrei Santo Domingo de Inca statt, bei denen Obdachlose im Mittelpunkt stehen.

Die beteiligten Organisationen plädieren für strukturelle und gemeinschaftliche Maßnahmen, um das wachsende Problem der Obdachlosigkeit auf der Insel anzugehen. Sie fordern die Regierung auf, mehr Sozialwohnungen zur Verfügung zu stellen und politische Maßnahmen zu ergreifen, die Menschen mit geringem Einkommen besser vor Zwangsräumungen und extremen Mietpreisen schützen.

Quelle: Agenturen